WIEDERSPIEGELN
Frauenthal, auch manchmal als Fraunwald bezeichnet, tschechischer Name ist unbekannt, ist eine untergegangene Ortschaft, die geographisch zu dem Bezirk Klattau gehört. Ursprünglich stand hier nur eine Wohnstatt, zu derer im Jahr 1863 eine Glasschleiferei und Weiterverarbeitungsstätten von dem Unternehmer Bloch aufgebaut wurden, später Alter Frauenthal genannt. Die Judenspiegel wurden hier erzeugt.
Im Jahr 1872 wurde gegenüber der bestehenden Glasschleiferei eine neue Glasschleiferei mit einer Werkstatt für Facetten der großen spieglerischen Gläser erbaut, Neuer Frauenthal genannt. Zu der Glasschleiferei gehörte auch ein Wohnhaus mit einem Geschäft, verschiedene Schuppen und eine Schule, in derer bis Ende der II. Weltkrieg unterrichtet wurde. Die Ortschaft verbreitete sich, unter der Wirtschaft von I.S.Bloch fielen umliegende Grundstücke mit dem Forsthaus, einer Schmiede, einem Wohnhaus, einer Schule und einem Gasthaus. Der dritte Teil des Frauenthales – Untere, entstand im Jahr 1882, es war hier wieder eine Glasschleiferei und Weiterverarbeitungsstätten der großen Spiegeln. Im Jahr 1910 wurden die Wasserräder mit Francisturbine mit Generator (Leistung 37 kW) ersetzt. Das Kraftwerk gewährleistete die Elektrizität nicht nur für Frauenthal, aber auch für die Umgebung (Ebene, Glaserwald).
Aus dem Grunde der starken Konkurrenz wurde der Betrieb in Frauenthal am Weihnachten 1932 geschlossen. Nach dem zweiten Weltkrieg und nach der Vertreibung der Bewohner der deutschen Nationalität wurde im Gebiet Frauenthal – gegen dem Fluss Křemelná die Holzförderung eingeleitet, zwar zum Zwecke des Dammbaues. Zur Überschwemmung kam es aber nicht, denn Frauenthal wurde im Jahr 1952 ein Teil des Militärgebietes Dobrá Voda. Alle Gebäude wurden deswegen abgerissen und die Wassergraben verschüttet.